Borkener Zeitung, 22.11.2018
Beeindruckende Szenen – Ausgezeichnete Leistungen
Sechs hervorragende Schauspieler. […] Machte den Theaterbesuch regelrecht zum „Dokumentarfilm“ über die Lehmans. Überzeugend spielte das Ensemble Sechsjährige und 90-jährige Greise. Viel Beifall für die ausgezeichneten Leistungen…
Augsburger Allgemeine Zeitung, 25.11.2018 (Neusäß)
Eindringliches Theaterepos mit nahezu archaischer Sprachgewalt
Exzellentes Ensemble in 30 Rollen – Toller, intensiv beklatscher Abend
Über drei Generationen reicht die faszinierende Aufstiegs- und Fallgeschichte der cleveren und geschäftstüchtigen jüdischen Brüder Henry, Emanuel und Mayer Lehman, die er [der Autor Stefano Massini] in sein eindringliches Theaterepos mit nahezu archaischer Sprachgewalt gepackt hat. … Wie nebenbei profitieren die Zuschauer von den in kluger Dosis beigefügten Lektionen in Wirtschafts- und Geschichtswissen, reiben sich die Augen angesichts der genial verbalisierten Zusammenhänge von zyklischen Welt-Katastrophen und den Mechanismen eines zynischen Marktes. Jede Menge Stoff also, aus dem die kapitalistischen Alpträume waren und noch sind …, die auch in der Tourneeproduktion aus dem bewährten Hause „a.gon“ sehr kurzweilig und überzeugend verkauft wurden.
Dies war neben der einfallsreichen Regie von Johannes Pfeiffer insbesondere auch dem flugs und flexibel, mit Humor und Verve in die stets wechselnden knapp 30 Rollen, Kostüme, Bärte, Charaktere und Situationen springenden, exzellenten Ensemble – Oliver Severin, Paul Kaiser, Konstantin Gerlach, Wolfgang Mondon, Sebastian Gerasch und ganz wesentlich der ungemein präsenten Nikola Norgauer – zu verdanken! Kein Wunder also, dass die theatralischen „Lehman Brothers“ seit der Erstaufführung 2015 ihr Publikum im Sturm erobern und Massini für seinen lakonisch-epischen Theaterstil nicht zuletzt als „moderner Brecht“ etikettiert wird.
Fazit: Ein toller, intensiv beklatschter Abend und die wärmste Empfehlung für ein Theater-Abo in Neusäß, wo großes Gespür für professionelle Gastspiele gezeigt wird.
Mindener Tageblatt, 14.11.2018 (Lübbecke)
Ein furioses Erlebnis
Handwerklich eine absolute Eins mit Sternchen. Timing, Tempo und Artikulation – sitzt, passt. Erstaunlich auch, wie gut es den Akteuren gelingt, in die immer wieder wechselnden Rollen hineinzuschlüpfen. Vom alten Vater zur jungen Braut in weniger als einer halben Minute. Die Stimme rutscht etwas höher, die Mimik wird ein bisschen feiner – genial und einfach gut! Man sieht, wieviel Spaß die Schauspieler am Verwandeln haben. Das ist ganz großes Kino. Ein Bild jagt das andere, langweilig wird es nie. Schön, wie immer wieder zusätzliche Ebenen eingezogen werden. Das Spiel mit der Variation, die Lust am Fabulieren – das Stück hat viele starke Stellen, es ist unterhaltsam und lehrreich.
Solinger Tageblatt, 23.9.2018
Das Stück in der Inszenierung von Johannes Pfeifer führte in einer Mischung aus Erzählung und szenischem Spiel temporeich und mit subtilem Humor durch 150 Jahre Zeitgeschichte. Die Schauspieler Oliver Severin, Paul Kaiser, Nikola Norgauer, Konstantin Gerlach und Wolfgang Mondon glänzten in rund 30 Rollen.
Wolfsburger Nachrichten, 26.9.2018
Regisseur Johannes Pfeifer und sein Ensemble, […] haben das Stück spannend, stringent und mit dem temporären Einbinden historisch originaler Filmausschnitte in das Schauspiel umgesetzt. Die erzählte oder dialogisch dargestellte Bühnengegenwart nahm in diesen Momenten beim Anblick der geschichtlichen Bilder nicht nur in der Vorstellung des Publikums, sondern auch optisch Gestalt an.Die Vorstellung bestach durch schauspielerische Intensität und die darstellerische Flexibilität des Ensembles, dessen Mitglieder mühe- und nahtlos in immer neue Charaktere schlüpften. Die Inszenierung war zügig. Der Wechsel von erzählenden, die Situation der Figuren erklärenden Passagen sowie dialogischen, handlungsorientierten Szenen hielt durch den Abwechslungsreichtum den Spannungsbogen aufrecht. Die Schauspieler verfügten über gute Präsenz und, was für Bühnendarsteller stets positiv ins Gewicht fällt, eine sehr gute Intonation.
Westfalen-Blatt, 13.11.2018 (Lübbecke)
Eine rasante, teilweise amüsante und zugleich anspruchsvolle Inszenierung voller Metaphern und schneller Dialoge. […] Nimmt in zweieinhalb Stunden immer mehr Fahrt auf und zeigt, wie im Kapitalismus Traditionen und Werte verloren gehen.