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Zweite Tournee 14. Januar – 16. Februar 2025

Der Biberpelz

Eine Diebskomödie von Gerhart Hauptmann

Besetzung 

Diana Körner
Frau Wolff

Oliver Severin
von Wehrhahn

Lutz Bembenneck
Julius Wolff

Laura Maria Puscheck
Adelheid

Marcus Jakovljevic
Wulkow

Joachim Völpel
Krüger, Rentier

Gregor von Holdt
Glasenapp/Mitteldorf

Thomas Henniger von Wallersbrunn
Dr. Fleischer/Motes

Künstlerische Leitung 

Stefan Zimmermann

Inszenierung

Steven Koop

Bühnenbild

Anna Determann

Kostümbild

Alle Tourneen 

2. Tournee: 14.01. – 16.02.2025
Tournee: 04.02.2023 – 14.03.2023

Tantiemefrei!

Eine Produktion der a.gon Theater GmbH München

Ende des 19. Jahrhunderts im Berliner Umland: Die Waschfrau Auguste Wolff – Mutter Wolffen – gilt als hart arbeitende, fleißige und ehrbare Frau. Mann und Töchter hat sie fest im Griff, sie ist die Chefin der Familie. Dass sie eine geschickte Diebin ist, die so das magere Familieneinkommen aufbessert, würde niemand glauben. Als ein wertvoller Biberpelz gestohlen wird, befragt der bornierte Amtsvorstehers von Wehrhahn Mutter Wolffen. Allerdings verdächtigt der Staatsdiener bei Anzeigen bevorzugt jene, die er als politisch nicht korrekt einstuft oder die ihm sonst zuwider sind. Für ihn gehört Mutter Wolffen eindeutig nicht zu den üblichen Verdächtigen. Der gewieften Frau gelingt es daher, ihm geschickt ihre Version des Vorganges so schmackhaft zu machen, dass er sie für seine eigene hält…

Eine sehr kluge, naturalistische Komödie darüber, wie blind Vorurteile machen können. Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann lässt das Stück in der Bismarck-Zeit spielen, es ist jedoch von zeitloser Aktualität. Der Staat ist auch heute noch gerne auf einem Auge blind und verstrickt sich in konservativen Klischees. Man denke nur an die Vorgänge rund um den NSU.

Ensemble 2D 6H 

Foto: Barbara Volkmer
Diana Körner
Frau Wolff
Foto: Stefan Simonsen
Thomas Henniger von Wallersbrunn
Dr. Fleischer/Motes
Foto: Romana Jovanovic
Laura Maria Puscheck
Leontine/Adelheid
Foto: Christian Hartmann
Lutz Bembenneck
Julius Wolff
Foto: Andreas Fuchs
Oliver Severin
von Wehrhahn
Foto: Katharina Klein/Kathis Fotoplace
Marcus Jakovljevic
Wulkow
Foto: Beate Kellmann
Joachim Völpel
Krüger, Rentier
Foto: Philipp Arnoldt
Gregor von Holdt
Glasenapp/Mitteldorf

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Szenenfotos 

Fotos: Marina Maisel

Rezensionen 

Haller Kreisblatt Steinhagen
Frau Wolff im Schafspelz – furioser Auftritt
Es ist kaum zu glauben: Voller Energie derwischt Diana Körner über die Bühne. Und geht dabei stramm auf die 80 zu. Dass Alter nur eine Zahl ist, beweist die Schauspielerin mit ihrem furiosen Auftritt in Gerhart Hauptmanns „Der Biberpelz“. … Es fällt leicht, die Wolff, die die Familie vorderhand als Wäscherin und hintenrum als einfallsreiche Kleinkriminelle durchbringt, zu mögen, auch wenn sie moralisch natürlich nicht einwandfrei daherkommt. Das liegt auch an den anderen Charakteren, die womöglich das Recht auf ihrer Seite haben, aber durch die Bank unsympathisch und im schlimmsten Fall unsympathisch und inkompetent sind. So wie Amtsvorsteher von Wehrhahn, der sich im Dienst des Kaisers ungeheuer wichtig nimmt. „Meine Aufgabe hier ist: mustern und säubern!“, fasst er seinen Einsatzbereich zusammen. Mit einfachen Diebstählen mag sich der Baron eigentlich gar nicht beschäftigen. Vielmehr ist er daran interessiert, was im Kopf eines gewissen Dr. Fleischer vorgeht. Denkt der Intellektuelle womöglich anti-wilhelmische Gedanken? Schließlich bezieht er mehr als zehn Tageszeitungen und darunter sogar sozialdemokratische. … Heute können die Besucher bei solchen Typen nur mit den Augen rollen. Das wilhelminische Publikum war da ganz anders gestrickt. Das soll bei der Uraufführung über den guten Ausgang für Frau Wolff derart verdattert gewesen sein, dass es einfach sitzenblieb.
Birgit Nolte 26. Februar 2023

Westfalenblatt Steinhagen
Mutter Wolffen begeistert Publikum in Steinhagen – Großartig aufspielende Diana Körner
Eine clevere Waschfrau mit kriminellen Zügen nimmt es mit der Staatsgewalt auf – das ist der Stoff, aus dem „Der Biberpelz“ ist. Das Stück von Gerhart Hauptmann ist beim Steinhagener Publikum im Kulturwerk gut angekommen. … „Denken können Sie ja, was Sie wollen, aber beim Aussprechen sollte man vorsichtig sein.“, rät die von der großartig aufspielenden Diana Körner verkörperte Mutter Wolffen … Sie selbst ist nach außen hin über alle Zweifel erhaben, schreckt aber im Geheimen auch vor Gaunereien nicht zurück, wenn es um das Wohl der Familie geht. … Was auf der Straße liegt, gehört nach Ansicht von Mutter Wolffen allen oder niemandem, sie zieht heimlich los, um den eigenen Brennstoffvorrat aufzustocken. „Wer nicht wagt, der nicht jewinnt“, so lautet ihr Lebensmotto, schließlich treffe es ja keine Armen. Rentier Krüger (Joachim Völpel) verdient sein Geld mit Immobilien und Vermietung, im Verständnis der listigen Proletarierin also quasi im Schlaf. Er erstattet umgehend Anzeige, trifft aber beim bornierten Amtsvorsteher von Wehrhahn (Oliver Severin), der ihn für einen lästigen Querulanten hält, lediglich auf professionelles Desinteresse. … Dem Rentier ist der titelgegeben Biberpelz gestohlen worden. … Obwohl an dem Diebstahl nicht unschuldig, empört sich Mutter Wolffen über dreiste Verbrecher, „die einem noch das Dach überm Kopf wegstehlen“. Die Wahrheit bleibt auf der Strecke, von amtlicher Gerechtigkeit kann bei derartiger Obrigkeit nicht die Rede sein., Bauernschläue siegt über bürgerliche Emporkömmlinge, die Justiz unterstützt als Steigbügelhalter.
Ganz bewusst hat sich Regisseur Stefan Zimmermann entschieden, auf eine Aktualisierung zu verzichten und das Stück in der Entstehungsepoch am Ende des 19. Jahrhunderts anzusiedeln. …
Das Ensemble der a.gon Theater GmbH agiert mit großer Spielfreude, allen voran Diana Körner … Auch Gregor von Holdt brilliert in seiner Rolle als skurriler Amtsschreiber Glasenapp.
Gerhart Hauptmann hat sich bei seinen Theaterfiguren von Menschen aus seinem Alltagsleben inspirieren lassen. Er selbst sah sich in der Rolle des Dr. Fleischer, wegen angeblicher sozialdemokratischer Neigungen musste er persönliche Erfahrungen mit Bespitzelungen machen.
Die etwa 300 Besucher honorieren die überzeugenden Darbietungen mit kräftigem Applaus.
Johannes Gerhards 27. Februar 2023

www.cooltourist.de/schau-bühne/ Fürth
Wunderbare Diebe – Eindringliche, dialogstarke und unterhaltsame Inszenierung – Paraderolle für Diana Körner – Hauptmanns hintergründige Komödie zeigt sich erschreckend aktuell
Als der Kölner Kardinal Josef Frings in seiner Silvesterpredigt 1946 den Kohlenklau aus der Notlage der Nachkriegszeit rechtfertigte, war ein neues Verbum geboren: „Fringsen“ steht seither für den Tatbestand des Mundraubs. Doch schon über 50 Jahre vorher hat die resolute Waschfrau Wolff in Gerhart Hauptmanns Diebeskomödie „Der Biberpelz“ den Besitzerwechsel von zwei Festmeter Knüppelholz und einem Biberpelz mit einer gewissen Berliner Bauernschläue erläutert: „Mir sein keene Diebe“. Das Tätigkeitswort „wolffen“ hätte also durchaus ebenfalls in den deutschen Sprachschatz der sozialen Gerechtigkeit gepasst.
In Zeiten von Energiekrise, Heiz-Sparappellen und Strompreisbremsen passt Hauptmanns hintergründiger Vierakter (uraufgeführt 1893) in die aktuelle Kulturlandschaft – nicht nur an der Spree. Das Münchner Tourneetheater a.gon zeigt im Fürther Stadttheater eine konventionell gestrickte, aber durchaus eindringliche, dialogstarke und unterhaltsame Inszenierung des „Biberpelz“. Die Mutter Wolffen ist natürlich eine Paraderolle für die durch Bühne, Film und zahllose Fernsehserien gestählte Diana Körner. Sie gibt dieser Mischung aus Mutter Courage, weiblichem Robin Hood und Wilderer Jennerwein eine natürliche Ausstrahlung, verbunden mit einer schnoddrigen Hinterfotzigkeit. Selbst den alten Chef-Dialektiker Bertolt Brecht hat eine relativ emanzipierte Frauenfigur („ehrbare Diebin“) zu einer Neubearbeitung veranlasst. Vielleicht wäre Frau Wolff heute Senioren-Aktivistin, die mit dem Jesuitenpater Jörg Alt Lebensmittel-Container vor Supermärkten ausräumt.

Satirische Überspitzung
Ihr Gegen- oder Mitspieler in der Tragikomödie ist der stramm preußische Amtsvorsteher von Wehrhahn, den Oliver Severin mit der satirischen Überspitzung eines George Grosz nachzeichnet. Unter dem preußischen Adler sitzt er mit Scharfzüngigkeit und Sockenhaltern am Schreibtisch („hier bin ich König“) und macht mit dem Denunzianten Motes Jagd auf den verdächtigen Demokraten Dr. Fleischer (Thomas Henninger von Wallersbrunn in einer reizvollen Schwarz-Weiß-Doppelrolle). Wehrhahn erinnert in seiner Selbstherrlichkeit und Verblendung an Kleists Dorfrichter Adam, ist aber auch ein Ausblick auf eine Justizverwaltung, die bei der Parole „hier muss mal richtig gesäubert werden“ auf einem Auge blind war.
Daneben präsentieren sich Joachim Völpel als Finanz-Kapitalist und Villenbesitzer Krüger mit Sprachfehler, Lutz Bembenneck als vertrottelter Ehemann Julius Wolff, Laura Maria Puscheck als muntere Tochter Adelheid mit dem Traum vom Theater, Gregor von Holdt als devoter und floskel-beladener Amtsschreiber Glasenapp sowie Markus Jakovljevic als geschäftstüchtiger Spree-Schiffer.
Regisseur Stefan Zimmermann lässt das Stück in seiner Entstehungszeit und verordnet dem Ensemble einen gemäßigten Berliner Dialekt, der auch in fränkischen Theatern verstanden wird. Die Bühne von Steven Koop, eine teilweise durchsichtige Lattenkonstruktion, ist mit wenigen Handgriffen von einer einfachen Wohnküche in ein großes Amtszimmer zu verwandeln. Das offene Ende entlässt die Zuschauer mit einem Fragezeichen: Auf die Aussage des Amtsvorstehers Wehrhahn („Die Wolffen ist eine ehrliche Haut“) antwortet diese – resigniert den Kopf schütttelnd – „Da weeß ich nu nich…“.
Wolfgang Reitzammer, 23. Februar 2023

Onetz.de Amberg
Diana Körner zeigt ihr schauspielerisches Können – Das Publikum applaudiert begeistert
Fixstern des Abends ist die Hauptfigur. Die Schauspielerin Diana Körner gibt die als tüchtig und ehrlich anerkannte resolute Waschfrau mit beeindruckender Scheinheiligkeit und Tiefenschärfe. Sie ist so gerissen, dass man nahezu geneigt ist, ihr Wilddieberei, Betrug und Diebstahl zu verzeihen. Mit und ohne Schürze, in leisen und lauten Momenten überzeugt sie, ist verständnisvolle Mutter und bestimmende Ehefrau, gibt die ehrbare Bedienstete und gewiefte Kleinkriminelle. …
Im überaus gelungenen Bühnenbild demonstrieren kärgliches Mobiliar und Ambiente die Not der Familie. Nach dem Umbau auf offener Bühne übernehmen der überdimensionierte preußische Reichsadler und der übereifrige Amtsvorsteher von Wehrhahn die Szene. Oliver Severin glaubt man den bornierten, überheblichen Vertreter des Kaiserreiches, der in seinem Amt mit schneidender Stimme und Rottweiler-Verbissenheit „die höchsten Güter der Nation“ verteidigt. Im Gehrock mit Sockenhaltern unter Kniehose regiert er in seinem Büro wie ein König, dabei überhört und übersieht er das Naheliegende. …
Der Vorhang schließt sich, das Ende bleibt offen, das Publikum applaudiert begeistert.
Marielouise Scharf, 9. Februar 2023

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