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JE T'AIME... – Das spektakuläre Leben des Serge Gainsbourg
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Zweite Tournee 5. bis 31. Januar 2020

JE T'AIME... – Das spektakuläre Leben des Serge Gainsbourg

Ein Serge Gainsbourg Abend mit Dominique Horwitz

von Berthold Warnecke

Besetzung 

Dominique Horwitz

und 4 Musiker

Alle Tourneen 

Zweite Tournee: 5.1. – 31.1.2020
Tournee: 8.10. – 21.10. und 26.11. – 9.12.2018

Uraufführung am 18. Oktober 2018 in Landau
Aufführungsrechte: Drei Masken Verlag
Eine Produktion von Dominique Horwitz
in Kooperation mit der a.gon Theater GmbH München

2018 wäre Serge Gainsbourg 90 Jahre alt geworden. Als Maler gescheitert, als Chansonnier gefeiert, als Provokateur gefürchtet – Serge Gainsbourg passt in kein Schema, sprengt alle künstlerischen Schubladen und bleibt trotz einer Fülle an Biographien und Dokumentationen über sein Leben und Werk doch noch immer eines: ein großes Rätsel. Als Spitze des Eisbergs eines gewaltigen Œuvres ragt – unverwüstlich – vor allem ein Lied hervor: „Je t’aime … moi non plus“. Komponiert 1967 für seine große Liebe Brigitte Bardot, wird es in der Interpretation von Jane Birkin, der 70er-Jahre-Modeikone und späteren Lebensgefährtin Gainsbourgs, zum Welterfolg.

 

Dominique Horwitz und Berthold Warnecke spüren in „Je t’aime. Das spektakuläre Leben des Serge Gainsbourg“ dem Genie und Menschen, dem Zweifler und Visionär nach. Aus der Perspektive des zynischen Alter Egos Gainsbarre streifen Horwitz und Warnecke Stationen der Biographie und jüdischen Identität Gainsbourgs, beleuchten zentrale Momente seiner Karriere als einer der einflussreichsten Singer-Song-Writer Frankreichs im 20. Jahrhundert und versuchen dem „Mann mit dem Kohlkopf“, bei dessen Tod im März 1991 eine ganze Nation weinte, ein Stück näher zu kommen.

Szenenfotos 

Fotos: Philip Kern

Rezensionen 

Rheinpfalz Landau, 22.10.2018
Der Applaus ließ den Saal geradezu erbeben.

Horwitz lässt Gainsbourg als bereits recht verlebten Künstler Rückblick auf sein skandalträchtiges Leben halten. Er bricht die entstandenen Wunden, seelischen Verletzungen und körperlichen Narben sowohl erzählerisch als auch singend mit einer gelungenen Mischung aus Schnoddrigkeit und Sarkasmus auf, legt dabei den schwierigen Charakter dieses innerlich zerrissenen Franzosen mit den jüdisch-ukrainischen Wurzeln bloß und verbindet die wichtigsten Ereignisse seines Lebens mit den entsprechenden Chansons. Die Interpretationen machen aus den meist eher ruhig und mit melancholischer Lakonie vor sich hinplätschernden Originalen hoch intensive, stark akzentuierte, hart, kantig und überaus charismatisch wirkende Songs… Seine ganz und gar fesselnde Bühnenpräsenz erreichte durch die Konzentration auf das Wesentliche größtmögliche Intimität. Der Applaus ließ am Ende den Saal geradezu erbeben.

 

Schwäbische Zeitung Lindau, 22.10.2018
Unglaubliche Performance – Auch Nichtraucher sind begeistert.

Er lebt Gainsbourg. In den zwei Stunden auf der Bühne wird Horwitz zu Gainsbourg – oder „Gainsbarre“, wie er sein zynisches Alter Ego nennt. Horwitz erzählt oft sarkastisch, manchmal fast gleichgültig, selten aufgebracht, wie es Gainsbourg ergangen ist, der als Maler scheiterte, der dafür als Chansonnier und als Songschreiber höchst erfolgreich war. Horwitz erweist sich wie schon beim Jacques-Brel-Abend oder bei „Me and the Devil“ vor einem Jahr als ausgezeichneter Sänger. Wobei Gitarrist Peter Engelhardt, Kai Weiner an Klavier und Keyboard, Schlagzeuger Volker Reichling und Bassist Johannes Huth im erstklassig zur Seite stehen.

In Erinnerung bleiben vor allem zwei Songs, mit denen Gainsbourg große Skandale erreichte. Gemeint ist vor allem „Je t’aime… moi non plus“, das er eigentlich für Brigitte Bardot geschrieben hatte, die aber erst Jahrzehnte später einer Veröffentlichung zustimmte. 1967 wollte sie mit dem anzüglichen Song nicht ihren Ehemann vor den Kopf stoßen. Nach drei Monaten war ihre wilde Affäre mit Gainsbourg auch schon wieder beendet. So wurde Jane Birkin mit dem Lied zum Weltstar.
Fast noch beeindruckender ist aber Gainsbourgs Fassung der Nationalhymne, die als Reggaefassung nichts mehr vom Kriegerisch-Martialischen der Marseillaise hat. Da Gainsbourg auch den Refrain verballhornt und aus dem Aufruf ein einfaches „Zu den Waffen etcetera“ macht, haben sich vor vierzig Jahren die Rechten aufgeregt, so dass manche Konzerte nur unter Polizeischutz möglich waren.

Horwitz hat „Je t’aime … Das spektakuläre Leben des Serge Gainsbourg“ in Lindau zwei Tage nach der Premiere in Landau gespielt. Natürlich ist ihm Erfolg zu wünschen für diese unglaubliche Performance.

 

Kölner Stadtanzeiger, 7.12.2018 (Gummersbach)
Ein sehr großer Applaus für einen, pardon: zwei Ausnahmekünstler.

Dominique Horwitz und Serge Gainsbourg müssen Seelenverwandte sein. Den Eindruck konnten zumindest die Zuschauer gewinnen, die Horwitz mit seinem Programm „Das spektakuläre Leben des Serge Gainsbourg“ in der Halle 32 sehen durften. Denn ohne Seelenverwandtschaft wäre der Schauspieler Horwitz dem Chansonnier Gainsbourg nie so nahe gekommen. Beide sind Charakterköpfe, haben Ecken und Kanten, was den Abend unvergesslich machte.
Das rockige Intro der energiegeladenen Band machte mit Takt 1 klar: Das wird kein charmanter Club-Abend. Gainsbourg ist nicht Aznavour. Horwitz spielte Theater, tanzte, schmachtete, litt Qualen, sang – kurz: Er gab den Kette rauchenden und saufenden Frauenheld so glaubwürdig, dass man mitleiden konnte.
„Von der Missgeburt zum Schmetterling“ erzählte diese Lebensbeichte. […] Er hasst sein Aussehen: Jeder Spiegel würde „zerspringen, wenn er diese Fresse sähe“.
Horwitz wurde zu Gainsbourg und kommentierte ihn von außen in fließendem Wechsel. Das Bild wurde klarer, wenn er seine Chansons vortrug […].
Gainsbourg inszeniert sich als Erotomane mit Hang zur Selbstzerstärung. Doch in seinen Songs ist er reine Emotion: „Adieu, créature“, ein herzzerreißender Abschied von einer der ungezählten Geliebten. Die Missbrauchs-Debatte (Tochter Charlotte), die Marseillaise als flapsiger Reggae – ein Leben voller Skandale, das nur eines weiß: Die Flamme darf niemals erlöschen.

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